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Wesen & Charakter

Der FCI beschreibt den Treibhund als den geborenen Beschützer für den  Viehhirten, dessen Herde und Besitz, aufgrund seiner Ergebenheit und  seines angeborenen Schutztriebes.  Trotz seines natürlichen Misstrauens  gegenüber Fremden muss er, besonders im Ausstellungsring, umgänglich  sein. Jegliches Wesens- und Gebäudemerkmal, das die Arbeitsfähigkeit  des Hundes beeinträchtigen könnte, muss als schwerer Fehler angesehen  werden.


        Tuli mit ihrer Nachzucht "Keerah" und "Aries"

Ich möchte auf die Persönlichkeit des ACD hier noch einmal etwas  genauer eingehen.Während zwei Hunde niemals genau das gleiche Verhalten  an den Tag legen, gibt es jedoch einige Übereinstimmungen die man als  rassetypisch bezeichnen kann. Diesen Typus zu kennen, hilft ihnen die  richtige Rasse für sich auszuwählen. Es hilft Ihnen jedoch auch durch  Ihr Wissen um die Verhaltensweisen, ein besserer Hundehalter zu sein.


        "A Boss" bei der Arbeit : Jungpferde anlongieren

Kurz umschrieben ist der ACD ein Energiebündel mit  starker Ausrichtung auf "seinen" Menschen. Die meisten ACD´s sind sehr  aktive Hunde und lieben Beschäftigung jeglicher Art. Junge ACD´s kennen  zwei Gänge Vollspeed und komatöse Schlafanfälle. Diese Energie sollte  kanalisiert  werden. Leitet man den ACD nicht an, so hat man sehr  schnell Probleme mit seinem jungen Hund. Ein gelangweilter ACD findet  sicherlich Möglichkeiten sich zu unterhalten. Meistens sind diese  Möglichkeiten nicht im Sinne des Besitzers. Z.b. die Umgestaltung des  ganzen Hauses oder die landschaftliche Bearbeitung des Gartens durch  endloses buddeln.

Alles was ein ACD  macht, tut er in einem Maximalprinzip und mit höchster Intensität. Die  Tätigkeiten, die ein Cattle Dog übernimmt sind für ihn selbst immer  enorm  wichtig. Beschäftigt er sich mit sinnvollen Dingen, können wir  uns keinen besseren Hund wünschen, konzentriert er sich aber auf Dinge,  die wir nicht als aus unserer menschlichen Sicht erstrebenswert  erachten, kann das sehr unangenehm für den zweibeinigen Rudelführer  werden.


        Australische Freundschaft hält ein Leben lang....

Der ACD wurde gezüchtet um mit der ihm eigenen, forcierenden Art zu  treiben. Hat er keine Rinder zum treiben, so findet er etwas anderes,  was diesem Zweck gleich kommt.  Ihre Katzen, die Kinder, den Postboten,  den Staubsauger usw. Dieses Verhalten kann von relativ harmlos bis  recht gefährlich für die "Hüteobjekte" avancieren. Das beissen in die  Fersen oder Beine ist eine instinktive Handlung und wird jedes mal zum  Vorschein kommen, wenn der Hund etwas verfolgt oder treibt. Während  dieses "zwicken" recht spielerisch sein kann, so hat der ACD doch  ebenso eine starke Tendenz auch im Spiel etwas ruppig zu sein. Dieses  "schnappen" , das instinktive herding Verhalten sollte von Beginn an in  harmlose Bahnen geleitet werden. Ihn zu trainieren einen Ball zu  "treiben" und zurück zu bringen fördert die gleichen Instinkte und  stellt somit eine von vielen guten Lösung dar.


        Sawdust´s Attitude Blue Amaryll "Quinn"

Der ausgeprägte Beiss-Instinkt bedeutet ebenso, dass  diese Hunde sehr oral veranlagt sind. Beinahe alles wird dem   Geschmacks-Test unterzogen und sie lieben es zu nagen und zu kauen.   Viele ACD´s demonstrieren ihre Verbundenheit oder Zuneigung zu Menschen in dem sie die Zweibeiner zärtlich annagen. Diesem Annagen sind auch   alle Spielsachen unterworfen.  Einen ACD Welpen anzuleiten nicht alles   zu Zerstören und ihm im dafür genügend Kauspielzeuge zur Verfügung zu   stellen, um diesem oralen Trieb Rechnung zu tragen, ist ein wichtiger   Teil der Sozialisierung und des Trainings.     

                                      Während viele ACD´s freundlich allem begegnen was ihren Weg kreuzt,  sind sie auf Ihre Familie und Ihr Terretorium  bezogen ausgeprägte  Beschützer. Einige sind sehr skeptisch gegenüber jedem Fremden,  insbesondere in ihrem eigenem "Reich". Dieses Verhalten muss auf jeden  Fall kontrolliert behandelt werden, damit man am Ende nicht einen Hund  hat, welcher es keinem Fremden gestattet das Haus oder Grundstück zu  betreten ohne zu ihn zu beissen.  Der beste Weg dem entgegen zu wirken,  ist eine fürsorgliche Sozialisierung im Welpenalter. Konfrontation mit  so vielen neuen Dingen und vielen verschiedenen Personen wie möglich  während der Sozialisierungsphase steuern diesem Verhalten entgegen.   Der ACD ist immer auf das Wohl seines "Rudels" bedacht, dieses  protektive Verhalten in richtige Bahnen zu lenken sollte ein weiteters  Ziel der Ausbildung sein.       


          Sawdust´s ACD´s beim Wintervergnügen

ACD´s besitzen eine hohe Schmerztoleranzgrenze und  einen unbeirrbaren Glauben an ihre eigene Unzerstörbarkeit.  Nimmt man  dies zusammen mit der grossen Aktivität dieser Hunde und dem Willen  alles immer möglichst intensiv zu betreiben, so hat man einen Hund  welcher dazu tendiert sich in seiner Selbstüberschätzung und  Überschäumenden Art u.U. selbst zu verletzen. Viele Unfälle können mit  einem  soliden Gehorsamstraining verhindert werden.  Der ACD muss sich  auf Zuruf von einer möglichen Gefahr - sei sie auch noch so interessant  für den quirligen ACD - stoppen und abrufen lassen. Es gibt jedoch  Situationen aus denen sich der ACD, so sehr sie es auch versuchen,  nicht stoppen lässt. Er muss im wahrsten Sinne des Wortes "auf die Nase  fallen". Dann besteht in den allermeisten Fällen kein Grund zur Panik,  denn ACD´s sind meistens so hart wie selbst sich einschätzen.

Das  wichtigste was man über einen ACD wissen sollte ist die Tatsache, dass  sein Mensch für diesen Hund den Mittelpunkt des Universums darstellt.  Einige suchen sich eine Person innerhalb der Familie aus und schliessen  sich diesem Erwählten eng an, andere stehen in sehr engem Kontakt zu  allen Familienmitgliedern und bevorzugen Niemanden. Wie auch immer die  Beziehungen zwischen Mensch und Hund geartet sind, sie sind immer sehr  intensiv. Am liebsten würde der ACD seinen Menschen immer und überall  hin folgen, sie durchdringend bei allen Handlungen beobachten und stets  ein Teil  dessen Lebens sein. Dies gepaart mit dem beinahe  unerschöpflichem Interesse an Arbeit und Beschäftigung bildet die  Quintessenz der Existenz eines ACD. Der ACD ist definitiv kein Hund den  man mal so nebenbei seine Aufmerksamkeit schenkt. Ich wünsche mir für  jeden ACD einen Menschen nach dem Motto: GANZ ODER LIEBER GAR NICHT.